Mit zwei Seelen in der Brust entschied ich mich erst einmal der
einen Profession nachzukommen und studierte Geologie. Um den
Erdzeit-Geschehnissen richtig nah zu sein, zog ich aus und erlernte
mein Handwerk an der altehrwürdigen Technischen Universität
Clausthal. Obwohl ich mir wirklich Mühe gab bis zum Ende des
Studium den Harz abzutragen, ist mir das nun doch nicht gelungen.
So zog ich weiter in die Rheinebene, wo ich meine frisch erworbenen
Kenntnisse zur Erkundung und Sanierung des Grundwassers und Bodens
in die Tat umsetzen konnte. Ich wühlte mich mit meinen Kollegen bis
tief unter die Dieseltanks alter Tanklager, bohrte Löcher, nahm
Proben und interpretierte fleissig die Ergebnisse in den
dazugehörigen Gutachten.
Die guten Zeiten für Geologen endeten auch für mich irgendwann. So
beschloss ich, mich der Kaufmannschaft zu zuwenden und setzte einen
Betriebswirt auf mein naturwissenschaftliches Know-How. Dies
brachte mich in diverse Unternehmen, die mir intensive Einblick in
ihre Tätigkeiten boten. Im Personalwesen sah ich wie
unterschiedlich doch die Auffassung von einer guten Bewerbung sein
können. Meine Monotoniebeständigkeit stellte ich in der
Kosten-Leistungsrechnung unter Beweis. Und als
Key-Account-Managerin verhalf ich dem einen oder andern einsamen
Single-Herzen zu seinem Glück. In einem Fall war ich ganz besonders
erfolgreich: der jüngste Spross heißt Frederike!
Doch die "Naturwissenschaftlerseele" schlug heftig, so dass es mich
wieder zurück zur "Umwelt" zog. Als Auditorin im Bereich
Abfallwirtschaft erschloss ich mir ganz Deutschland. Von Flensburg
bis in den tiefen Süden, von Köln bis Bautzen und zum Schaalsee.
Überall trieb es mich hin und ich prüfte und prüfte und die
Landschaft rauschte an mir vorbei.
Um den Rausch nicht vollends mit "Kopfschmerzen" enden zu lassen,
freute ich mich über das Angebot meine Tatkraft bei
Steinbrecher-EDV einsetzen zu können. Ausserdem gab mir das die
Gelegenheit, meiner zweiten Seele mehr Freiraum zu verschaffen. Das
Arbeiten und Tanzen lässt sich so trefflich mit einander
verbinden.
Aber ich bin der Geologie nicht gänzlich verloren gegangen: Seit
ein paar Jahren engagiere ich mich mit großer Begeisterung als
Jurorin bei "Jugend forscht".